„Ethisches Denken also als Anleitung zu einem guten Leben“

 

 

Alles wird gesund. Alles ist machbar. Endlich Schluss mit diesem oder jenem. Wir leben – auch – in einem durch und durch oberflächlichen Zeitalter, das von Jugendlichkeit und Fitness geradezu besessen ist. Dafür ist kein Weg zu weit, kein Versprechen zu teuer.

Was ist das, Selbstoptimierung um jeden Preis? Prävention? Die Antworten werden naturgemäß unterschiedlich ausfallen, da jeder Einzelne etwas anderes unter den Begriffen versteht.

Mein Thema ist nun mal die Prävention, und hier gilt: Grundsätzlich ist alles Prävention, was Krankheit verhindert, verzögert oder weniger wahrscheinlich macht. Der Begriff selbst kommt vom lateinischen praevenire und bedeutet zuvorkommen. Prävention setzt zeitlich vor dem Eintritt eines Risikos an, Therapie danach.

Schon mit den klassischen Möglichkeiten der Prävention kann jeder den großen Volkskrankheiten aktiv entgegenwirken oder, bei bestehenden Störungen, Schlimmeres abwenden. Jede Krankheit, die nicht entsteht, ist die beste Entlastung für – ja, für wen eigentlich?

Eine Gesellschaft, zu deren Lebensprinzipien bisher nicht die Salutogenese – die Gesundheitsentstehung als Wert an sich – gehörte, sondern die Pathogenese mit einer auf Funktionalität, Planbarkeit, Kontrollierbarkeit, Effizienz und monetären Gewinn ausgerichteten Hochglanzmedizin, befindet sich in einem Teufelskreis: Der Einzelne wird zum Opfer seiner Ansprüche – oder die anderer – an Machbarkeit und übersieht, dass sein Glück darin liegt, wie er selbst der Welt begegnet.

SEIT DER ANTIKE DIENT ETHISCHES DENKEN
IN ERSTER LINIE DAZU, DEM MENSCHEN DABEI ZU HELFEN,
EIN ERFÜLLTES LEBEN ZU FÜHREN. ETHISCHES DENKEN ALSO
ALS ANLEITUNG ZU EINEM GUTEN LEBEN.
GIOVANNI MAIO

 

Deshalb ist jede Erkrankung, die nicht entsteht, die beste Entlastung für den präventologisch Handelnden und gleichsam ethisch Denkenden: „Seit der Antike dient ethisches Denken in erster Linie dazu, dem Menschen dabei zu helfen, ein erfülltes Leben zu führen. Ethisches Denken also als Anleitung zu einem guten Leben,“ schreibt Prof. Giovanni Maio, Arzt, Philosoph und Medizinethiker an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.〈1〉

ELF BIS 14 JAHRE LÄNGER LEBEN

 

Zu diesem gelingenden Leben gehören Maßnahmen, die sich nicht nur auf Korrekturen durch eine immer moderner werdende Medizin beschränken, nach dem Motto: Blutdruck zu hoch, Pille einwerfen. Jenseits jeglicher Präventionsgesetze geht es um aktive, im Wortsinn selbst-bewusste Korrekturen von Risikoverhalten im Alltag mit ganzheitlichen Ansätzen. Bereits kleine Veränderungen können große Wirkungen zeigen:

 Das „Richtige“ und weniger essen
 Sich täglich (mindestens) 30 Minuten bewegen
 Bei Belastungen entspannt bleiben
 Gut mit sich und anderen umgehen
 Auf ausreichenden Impfschutz achten

Ein gesunder Lebensstil, mehr noch: „positive Gesundheit“, kann die Lebenserwartung um elf bis 14 Jahre verlängern, lauten Ergebnisse aus EPIC (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition), der größten europäischen prospektiven Kohortenstudie, die seit 1999 den Einfluss der Ernährung auf die Entstehung chronischer Erkrankungen erforscht. 〈2,3〉 Verhindern lassen sich 〈4〉

℘  92% aller Herzinfarkte
℘  90% aller Diabeteserkrankungen
℘  85% aller Erkrankungen des Knochen- und Muskelsystems
℘  50% aller Krebserkrankungen

Der Weg zu diesem Ziel ist eine Reise, an deren Anfang Selbstbestimmung und Selbstverantwortung stehen. Eines wie das andere ist für den Sozialphilosophen Prof. Armin G. Wildfeuer unentbehrlich für ein gelingendes Leben. Hinzu kommen 〈5〉

℘  Entschiedenheit bei der Auswahl aus der Vielfalt der Sinnangebote
℘  ein integrativer Umgang mit Widerständen
℘  die Fähigkeit zum Kompromiss
℘  Treue zum eigenen Lebensentwurf

Eine weitere Kraftquelle finden viele in ihrer Religiosität oder Spiritualität. Die einen glauben an einen Gott, andere daran, dass das Leben – jenseits von Konfessionen – Sinn und Bedeutung hat.

Sinn wiederum ist ein zentrales Thema in der Mind Body Medizin und damit in meinem Medical Training und Gesundheitscoaching. Es ist der bewusst gesetzte Kontrapunkt zur Selbstoptimierung und hilft Ihnen nach einem 10-Wochen-Programm, Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden ganzheitlich, eigenverantwortlich – und in aller Ruhe – zu steuern. Und Ihre biographischen Risse, Sprünge, Brüche zu integrieren. Die Methoden wurden und werden vielfach untersucht, sind wissenschaftlich anerkannt und in ihren positiven Auswirkungen auf die Körpersysteme nachgewiesen. Und da jeglicher Sieg im Kopf entschieden wird, werden aktuelle Erkenntnisse der Hirnforschung berücksichtigt.

JUGENDLICHKEIT MIT WEISHEIT IST SEXY

 

Weil ich die Kombination Jugendlichkeit und Weisheit sexy finde, verbinden sich in meinen Trainings und Coachings fünf Kernaspekte für ein gutes Leben:

℘  Innehalten und sich mit allen Bedürfnissen wahrnehmen
℘  In Kontakt kommen mit sich und anderen
℘  Zufrieden sein mit dem, was ist, und damit kreativ umgehen
℘  Den Körper und Geist ausgewogen bewegen
℘  Die Seele mit SlowSoul…Health Food wärmen

Lauter Elemente für einen Einstieg in ein verändertes Lebensgefühl und für die Möglichkeit, Zeit zu erleben als einen „perfekt ausbalancierten Weg, um zwischendurch alles loszulassen und beseelt“ in den Alltag zurückzukehren.

 
OHNE EINSICHT IN … DEN SINN DES GEGEBENEN
KÖNNEN WIR NICHT GLÜCKLICH WERDEN.
GIOVANNI MAIO
 

 

QUELLEN

1 Maio, Giovanni: Medizin ohne Maß? Vom Diktat des Machbaren zu einer Ethik der Besonnenheit. Trias Verlag 2o14

2, 3 EPIC (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition): Studie 2o1o

4 EPIC 2oo4

5 Wildfeuer AG: Das „gute“ oder „gelingende“ Leben im Ethos der Demokratie. 5. Symposium des Professorenforums, 12. bis 13. April 2002, J. W. Goethe Universität, Frankfurt/Main

 

ZUM THEMA

Klahre, AS: Nationale Kohorte: Was macht krank, was hält gesund? All die schoenen Worte, 11/2o14