Lebensstil, Darmgesundheit und Depression

 

Das Risiko, eine Depression zu entwickeln,
ist direkt verknüpft mit dem Lebensstil,
besonders mit schlechter Ernährung.

 

Rund 50 Nährstoffe braucht der Körper zum Leben, Arbeiten, Gesundbleiben und sich Wohlfühlen. Was, wenn er die dauerhaft nicht bekommt? Macht krank, sehr krank – und wird beschleunigt durch einen insgesamt ruinösen Lebensstil mit wenig Schlaf und noch weniger Bewegung. Einmal mehr zeigt jetzt eine australische Studie: Ein ungesunder Lebensstil mit einer ballaststoff-, obst- und gemüsearmen Ernährung und stattdessen stark verarbeiteten Nahrungsmitteln mit viel Fett, Zucker, Salz ist einer der Schlüssel auch für eine Depression.〈1〉

Zu diesem Ergebnis ist Dr. Joanna F. Dipnall vom Department of Statistics, Data Science and Epidemiology an der Swinburne University of Technology in Melbourne gelangt – mithilfe eines neuen Tools, dem Risk Index Depression (RID). Dieser enthält verschiedene Parameter zu individuellen Ernährungsfragen und dem Lebensstil und soll Medizinern und Erkrankten auch auf dieser Basis künftig helfen, erste Anzeichen einer Depression zu erkennen.

„Während die Risikofaktoren für Depression zunehmend bekannter werden, gibt es keinen Index für die Darstellung dieser Risikofaktoren“, schreiben Dipnall und Kollegen. „Wir wollten eine Methode entwickeln, die Schlüsseldeterminanten aus bereits veröffentlichten Forschungsarbeiten verwendet.“ Entsprechend wurden die Daten (Demographie, Klinik, Labor) aus der National Health and Nutrition Examination Survey (2009-2010, N = 5.546) ausgewertet. „Unser Ziel ist die Prävention“, so die Autoren. Auch die Veranlagung für Depressionen soll mit dem RID identifiziert werden können.

Völlig klar ist für die Wissenschaftlerin ein Zusammenhang zur Darmgesundheit. Ballaststoffe in Form von Vollkornprodukten, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Nüssen sind ein zentraler Faktor für die Darmgesundheit, die wiederum ist ein aktueller Schwerpunkt der Depressionsforschung.

Für Dipnall schließt sich hier ein Kreis: „Unsere Erkenntnisse liefern weitere Beweise dafür, dass Ernährung ein Hauptfaktor für die Darmgesundheit und das Depressionsrisiko ist.”

 

© Gero Sánchez | Flickr

 

Quelle


 

1 Dipnall JF et al: Aust & N Z Journal of Psychiatry
Online first 31. August 2017
https://doi.org/10.1177/0004867417726860