Begeisterung über die eigene Lern- und Handlungsfähigkeit ist die Schlüsselkompetenz der künftigen Kompetenzgesellschaft.
John Erpenbeck
Auf Herausforderungen angemessen reagieren, Fragestellungen bearbeiten, sich auf veränderte Bedingungen einlassen … und die Bereitschaft, dies auch zu tun: Eine die Gesundheit fördernde Beziehung zu sich selbst und zu anderen setzt sich in der Basis aus vier Komponenten zusammen:
Problemlösungskompetenz
Gemeint ist die Fähig- und Fertigkeit, Bedürfnisse und Wünsche zu erkennen, Lösungen in Form realisierbarer Ziele und Handlungspläne zu entwickeln. Gefördert werden Fähigkeiten zum Selbstmanagement: für sich „richtige“ Probleme definieren können; aktiv nach Lösungen suchen können; für sich „richtige“ Lösungen finden können; bei Misserfolgen eine ehrliche und sachbezogene Selbst- und Situationsanalyse durchführen können.
Die sich einstellenden Erfolgserlebnisse stärken das Selbstvertrauen und fördern somit die körperliche und seelische Gesundheit.
Emotionale Kompetenz
Gemeint ist die Fähig- und Fertigkeit, mit negativen Gefühlen bei sich und anderen konstruktiv umzugehen und durch wertfreie, bestenfalls wolhlwollende Gedanken und Gefühle zu ersetzen. Gefördert werden Fähigkeiten, die die Selbstwirksamkeit stärken: sich aus negativen Stimmungslagen herausholen können; negative Gefühle durch Glücksmomente vermeiden können; anderen in negativen Stimmungen helfen können.
Neben psychosomatischen Erkrankungen, die nennenswert von verdrängten Gefühlen verursacht werden, sind auch viele andere Erkrankungen mit nicht verarbeiteten Emotionen assoziiert, z. B. Essstörungen, Darmerkrankungen, Asthma. Wer lernt, gut mit sich und seinen Gefühlen umzugehen, fördert seine seelische, körperliche und soziale Gesundheit.
Soziale Kompetenz
Gemeint ist die Fähig- und Fertigkeit, mit anderen Menschen auf der Grundlage gegenseitigen Respekts und persönlicher Unverletzlichkeit umzugehen. Die hierfür notwendigen Voraussetzungen kommen aus den Bereichen der Kommunikation, Kooperation, Hilfeleistung und Unterstützung: mit sich und anderen ehrlich sein können; sich kennen und annehmen können; sich ausdrücken und öffnen können; zuhören und verstehen können; konstruktive Hilfe geben und annehmen können.
Die soziale Kompetenz baut auf Fähigkeiten in den anderen Kompetenzbereichen auf. Neben der Stärkung der eigenen seelischen, körperlichen und sozialen Gesundheit kann die Gesundheit anderer gefördert werden. Soziale Kompetenz ist ein nicht zu unterschätzender Faktor für die Gesundheit.
Umweltkompetenz
Gemeint ist die Fähig- und Fertigkeit, mit der Natur und mit dem eigenen Körper respektvoll, besonnen und verantwortlich umzugehen. Das setzt bestimmte Einstellungen voraus: Der Mensch ist Teil der Natur, nicht umgekehrt; die Natur setzt Grenzen, die ich respektiere; ich muss mich nicht durch Machtausübung und Eroberung beweisen; die Natur kann mir Kraft geben; die Natur braucht mich nicht, aber ich brauche die Natur; ich will die Natur schützen.
Eine Harmonie zwischen Mensch und Natur stärkt die seelische, körperliche und soziale Gesundheit. Wer diese Zusammenhänge und die Grenzen seiner körperlichen Leistungsfähigkeit nicht (an)erkennt, blockiert oder verlangsamt Heilungsprozesse.
Schlechtes Benehmen ist leider nicht justitiabel
Eine Rechtsanwältin
Beitel, Erhard: Bochumer Gesundheitstraining. Verlag Modernes Lernen, Dortmund 1999
Hazard, Barbara P: Aktivierendes Competenz Training. Deutscher Studien Verlag, Weinheim 1997